Zu einem Herzinfarkt kommt es nach Ablagerungen in den Herzkranzarterien. Diese können verstopfen, wodurch kein Blut durch das Gefäß und in Folge kein Sauerstoff zum Herzen gelangt. Der Herzinfarkt erfordert rasches Handeln. Im Wiener Gesundheitsverbund ist die Versorgung von Herzinfarkt-Patient*innen in einem Netzwerk organisiert, sodass Sie im Fall der Fälle schnellstmöglich die beste Behandlung bekommen.
Dr.in Diana Bonderman, Vorständin der Kardiologie in der Klinik Favoriten, über Ursachen, Folgen und Behandlung eines Herzinfarkts:
Typischerweise großflächige Schmerzen in der Brust. Aber es gibt auch atypische Symptome – beispielsweise Schmerzen im Rücken, ausstrahlende Schmerzen in den Kiefer und Oberbauchbeschwerden. Manche Patient*innen berichten über ein Gefühl ähnlich dem Sodbrennen sowie Übelkeit.
Nicht in Panik geraten! Nicht lange zuwarten, sondern die Rettung rufen. Wichtig ist es, der/dem Patient*in in dieser Situation nicht von der Seite zu weichen und den Zustand zu beobachten. Ein Herzinfarkt birgt das Risiko eines plötzlichen Herztods – wenn es zum Herzstillstand kommt, Erste Hilfe leisten. Je früher ein*e Patient*in behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass die Herzfunktion völlig wiederhergestellt wird.
Die Nachbehandlung besteht im Wesentlichen aus der Verschreibung von Medikamenten. Dabei ist es ganz wichtig, sich an die Einnahme von Medikamenten zu halten, um einen weiteren Infarkt zu vermeiden. Außerdem wird Patient*innen die Teilnahme an einem Rehabilitationsprogramm angeboten. Dabei geht es einerseits darum, Patient*innen die Angst zu nehmen. Andererseits sollen sie kontrolliert an ihre ursprüngliche Leistungsfähigkeit herangeführt werden. Ganz wesentlich ist die Vermeidung von Risikofaktoren, die ursprünglich zum Herzinfarkt geführt haben, dazu zählt vor allem das Rauchen.
Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei Frauen und Männern ähnlich. Der große Unterschied ist jedoch, dass Frauen bei ihrem ersten Herzinfarkt im Durchschnitt sechs Jahre älter sind als Männer. Frauen haben außerdem typischerweise mehr Koronargefäßerkrankungen, das bedeutet: Sie sind kränker, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden. Es gibt mehrere Hypothesen, warum Frauen vergleichsweise später einen Herzinfarkt erleiden. Eine davon besagt, dass sie hormonell geschützt sind – meisten erleiden Frauen einen Herzinfarkt nach der Menopause.
In Wien ist die Infarktversorgung in einem Netzwerk organisiert, ein Vorzeigeprojekt mit den besten Überlebensraten bei Herzinfarkten weltweit. Die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes übernehmen abwechselnd an verschiedenen Wochentagen die Versorgung von Patient*innen im Herzkatheterlabor. Die Rettungsdienste fahren je nach Wochentag die jeweils zuständige Klinik an. So wird wertvolle Zeit bei der Suche nach einem freien Platz im Herzkatheterlabor gespart.
Rufen Sie die Rettung unter 144. Die Rettungssanitäter*innen bringen Sie in jene Klinik, die im Rahmen des wienweiten Interventionsdienstes tagesaktuell zuständig ist.
Koronare Herzkrankheit